Dressur?!

So Totilas-mäßiges Beine-Schmeißen? Nee...

Dressur im Sinne von gesundheitsfördender Gymnastik fürs Pferd ist für mich enorm wichtig, da Pferde beim Reiten schlicht und einfach einer Belastung ausgesetzt sind, für die ihr Körper nicht konzipiert ist. Wenn man ihnen das durch gesunde, muskelaufbauende, entspannende und lösende Gymnastik erleichtert, wird das Reiten sehr viel angenehmer für sie. Dabei gilt immer der Grundsatz "Die Dressur ist für das Pferd und nicht das Pferd für die Dressur!" (Bent Branderup). Sobald ich merke, das Pferd braucht dressurmäßige Arbeit, um eine bessere Koordination, ein besseres Körpergefühl oder tragfähigere Muskeln zu bekommen, kriegt es die in gesundem Maße, ohne die Motivation am allgemeinen 'Arbeiten' zu zerstören, denn die Gymnastik wird ganz einfach ins Spielen eingebaut.

Wir kennen das alle von uns: Ein Mensch, der aufgrund seines Lebensstils körperlich (oder auch seelisch!) über-/unterfordert ist, muss Ausgleichssport betreiben, um den Körper (und die Seele) gesund zu erhalten. Und über-/unterfordert sind wir heutzutage alle. Würden wir das tun, für das wir gemacht sind, und nicht stundenlang auf einem quietschenden Bürostuhl sitzen, müssten wir keinen Sport machen - genauso wie ein ungerittenes und artgerecht gehaltenes (...wildes) Pferd keine Dressurarbeit braucht.

 

Von daher passt der Begriff "Dressur" auch gar nicht - "gymnastizierender Ausgleichssport für die Gattung des Equus" ist besser ;-)

 

Karen Rohlf ist in diesem Gebiet leider noch nicht ganz so bekannt, dafür aber spitzenklasse. Sie reitet Pferde aller Gebäudetypen so wundervoll, dass man augenblicklich alles Wissen dieser Frau in sich aufsaugen will. Ich habe selten Pferde gesehen, die sich so stolz in toller Selbsthaltung in einer unglaublichen Versammlung präsentieren. Und idealer Weise zeigt Karen Rohlf, dass es dafür weder Sattel, Kopfstück oder Gebiss braucht.

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